Acquacalda, Verbindung mit Möglichkeit zum Besuch der Brenno-Auen, Pertusio, Karstphänomene.
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Acquacalda, Verbindung mit Möglichkeit zum Besuch der Brenno-Auen, Pertusio, Karstphänomene
Acquacalda ist der ideale Ort, um den Fluss Brenno zu besuchen, z. B. durch einen Spaziergang entlang des Wegs zu seiner bezaubernden Quelle. Der geografische Name scheint zwei mögliche Ursprünge zu haben: Zum einen sieht es aus, als ob die Bakterien, die in den Biotopen der Region Gas produzieren, was zur Vorstellung von «kochendem» (d.h. warmem) Wasser geführt hat (Aqcuacalda - warmes Wasser); zum anderen friert das Wasser des Flusses Brenno nie ein, selbst bei Temperaturen von weniger als -20 °C.



Acquacalda mit seinem Centro Pro Natura Lucomagno ist der ideale Ausgangspunkt für viele Ausflüge und Wanderungen. Ein umfangreiches Netz von Naturpfaden bietet jedem die Möglichkeit, die schöne Region von Lucomagno zu erkunden.
Die Landschaft des Lucomagno-Gebiets gilt aufgrund ihrer biologischen und geomorphologischen Inhalte als ein ausserordentlich bedeutungsvolles Gebiet. Aus diesem Grund wurden die Regionen Piora, Lucomagno und Dötra in das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgenommen. Darüber hinaus ist die Region zwischen Lucomagno und Dötra auch Teil des Bundesinventars der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und nationaler Bedeutung. Diese Landschaft hat eine Fläche von 2745 Hektar und umfasst Auengebiete, Trockenwiesen, Torfmoore, Sümpfe und Amphibienbrutstätten.
Wenn Sie den soeben eingeschlagenen Weg fortsetzen, können Sie z.B. die eindrucksvolle Quelle des Flusses Brenno auf der Alpe Pertusio erreichen. In diesem Gebiet ist auch das Karbonat-Gestein zu sehen, das am Boden des alten Meeres entstanden ist, das sich vor 245 Millionen Jahren in der heutigen Alpenregion befand. Zu den häufigsten Gesteinen gehören: saccharoider Dolomit (der sich in einen weissen, zuckerähnlichen Sand auflöst), Rauhwacke (der zahlreiche Hohlräume aufweist) und Gips. Bei diesen leicht löslichen Gesteinen entstehen durch Wassereinwirkung trichterförmige Vertiefungen im Boden (Doline) und Hohlräume, in denen die Bäche im Untergrund verschwinden (Sinklöcher).
Selvasecca, geografischer Name, klimatische Bedingungen
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Selvasecca, geografischer Name, klimatische Bedingungen
Der Name des Waldreservats Selvasecca (trockener Wald) lässt vielleicht an einen wasserarmen Ort denken, aber diese Umgebung beherbergt eine der grössten Arvenpopulationen der Südalpen, in der wir auch wertvolle Feuchtgebiete finden. Der Selvasecca ist ein faszinierender Wald und Zufluchtsort für Räuber, die die Wanderer entlang der Strasse des Lucomagno überfielen. Hier finden zahlreiche Tiere Zuflucht, darunter auch der Tannenhäher.



Nomen est omen. Einigen Quellen zufolge bedeutet "Lucomagno" auch "grosser Wald". Für diejenigen, die ein echtes ökologisches und landschaftliches Juwel besuchen wollen, empfehlen wir einen Spaziergang im Waldreservat von Selvasecca, einem der eindrucksvollsten Arvenwälder des ganzen Landes. Eingebettet in eine wunderschöne Landschaft ist der Wald eine Abfolge von Hügeln, Mulden, Schluchten, Tälern, Hochebenen, Sümpfen und Torfmooren.
Die Arve, auch Zirbelkiefer genannt und erkennbar an ihren charakteristischen, in Fünferbüscheln gruppierten Nadeln, ist eine der typischsten Bäume des Lucomagno-Gebiets. Der Arvenwald Selvasecca ist der grösste in der Südschweiz, mit über 300 Jahre alten Bäumen. Der Tannenhäher, ein Vogel mit braunem, weiss getüpfeltem Geflieder, sorgt für die Verjüngung des Waldes. Im Herbst inspizieren die Tannenhäher die Kiefern auf der Suche nach Arvensamen, die sie dann in tausende von Verstecken als Vorrat für den Winter bringen: ein Teil von ihnen wird vergessen, und so können die Samen neuen Bäumen das Leben schenken.
Einst ein Zufluchtsort für zwielichtige Räuber, die diejenigen ausplünderten, die den Passo del Lucomagno überquerten, ist das Waldreservat Selvasecca heute ein wertvolles naturalistisches Juwel.
Torfmoore und Sümpfe
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Torfmoore und Sümpfe
Torfmoore und Sümpfe sind nicht nur ein idealer Lebensraum für viele Arten, sie sind auch wertvolle historische und wissenschaftliche Archive und stellen wichtige Kohlenstoffspeicher dar. Diese Umgebungen, die das Vorhandensein von Wasser im Boden erfordern, werden seit über einem Jahrhundert ausgebeutet und beschädigt, um Torf zu gewinnen. Heute ist ihr hoher Wert für die Biodiversität glücklicherweise bekannt und sie sind in der Schweiz und anderen Ländern gesetzlich geschützt.



In der Schweiz werden Biotope und Sumpflandschaften von besonderer Schönheit und nationaler Bedeutung seit der Annahme der Rothenthurmer Volksinitiative im Jahr 1987 durch die Verfassung geschützt. Torfmoore und Sümpfe besitzen jedoch seit langer Zeit einen ausserordentlichen Wert. In ihren Böden befinden sich die Spuren einer jahrtausendealten Geschichte der natürlichen Entwicklung und der sozialen und wirtschaftlichen Wechselfälle; sie begrenzen auch das Risiko von Überschwemmungen, weil sie als Wasserreservoirs den maximalen Abfluss von Hochwassern reduzieren. In den letzten anderthalb Jahrhunderten wurde jedoch kein anderer Naturraum so stark dezimiert und missbraucht wie Torfmoore und Sümpfe; glücklicherweise sind diese Umgebungen heute sehr streng geschützt.
Torfmoore und Sümpfe sind Umgebungen, deren Böden permanent mit Wasser durchtränkt sind. Die Sümpfe entstehen durch die Verschlammung eines Gewässers, das mit den organischen Resten abgestorbener, nur teilweise zersetzter Wasserpflanzen gefüllt ist. Mit der Zeit wird das freie Wasser dann durch einen Sumpf ersetzt. In der Folge können bei besonderen klimatischen und topographischen Bedingungen die Vegetationsablagerungen über den Grundwasserspiegel ansteigen und der Vegetation seinem Einfluss entziehen. Der Sumpf entwickelt sich so zu einem Torfmoor. Sümpfe bilden gesättigte Substrate, gespeist durch Grund- oder Geröllwasser, die reich an Mineralien sind und daher eine reichere Vegetation als Torfmoore aufweisen.
Torfmoore sind ebenfalls Feuchtgebiete von einzigartiger Schönheit und werden direkt vom Regenwasser gespeist. Die Böden in Torfmooren kennzeichnen sich durch Sauerstoffmangel und hohen Säuregehalt, so dass zersetzende Organismen selten sind. Die Pflanzenreste zersetzen sich nur teilweise und es entsteht Torf, mit einer Anreicherung des organischen Materials von etwa einem Millimeter pro Jahr. Torfmoore werden von anspruchslosen Pflanzenarten, wie z.B. Sphagnum-Pflanzen, oder von Wesen, die alternative ökologische Strategien entwickelt haben, wie z.B. fleischfressende Pflanzen, besiedelt.
Dötra Magerrasen
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Dötra Magerrasen
Die Dötra-Region ist seit jeher für ihre blumenreichen Wiesen bekannt, die im Juni und Juli am schönsten sind. Die Trockenwiesen, auch Magerrasen genannt, sind wertvolle Lebensräume mit einer hohen Artenvielfalt, in denen der Mensch eine wichtige Rolle spielt. In der Tat existieren sie oft dank traditioneller landwirtschaftlicher Aktivitäten auf Böden, in denen ein Nährstoffmangel herrscht.



Die Dötra-Landschaft ist für ihre Schönheit und Artenvielfalt bekannt, insbesondere für die Vielfalt der blühenden Wiesen, die im Juni und Juli am schönsten sind. Dank dieser Umgebungen und ihrer Bewirtschaftung durch die Landwirte (jährlicher oder zweijährlicher Schnitt) hat sich auch eine sehr reiche Fauna angesiedelt, mit etwa siebzig Schmetterlingsarten und fünfzig Vogelarten.
Trockenrasen und -weiden, auch Magerrasen und -weiden genannt, sind wertvolle Lebensräume, in denen die menschliche Komponente eine sehr wichtige Rolle spielt. Tatsächlich handelt es sich um naturnahe Ökosysteme, die grösstenteils durch traditionelle landwirtschaftliche Aktivitäten entstanden sind und sich durch nährstoffarme Böden auszeichnen, die periodischer Trockenheit ausgesetzt sind. Der naturalistische und wissenschaftliche Wert dieser Umgebungen und der von Dötra hat daher heute viel mit dem Vorhandensein einer grossen Artenvielfalt zu tun, die an diese besonderen Bedingungen angepasst sind. Zu den auffälligsten Arten, die diese Umgebungen bewohnen, gehören zahlreiche Orchideenarten, Schmetterlinge, Grashüpfer und Grillen.
Der landwirtschaftliche Ertrag dieser Wiesen ist relativ gering, und ihre Pflege folgt meist einem Modell der extensiven Nutzung, ohne Düngung und Pflanzenschutzmittel, die das Vorkommen dieser Arten bedrohen würden. Spezifische eidgenössische Subventionen, die an Landwirte für die Bewirtschaftung dieser ökologischen Flächen gezahlt werden, bieten einen Anreiz für die Beibehaltung sorgfältiger Praktiken.
Die Fondazione Dötra, die viele Grundstücke mit grossem naturalistischem Interesse besitzt, garantiert die geeignete Bewirtschaftung der Grundstücke, damit diese Ecke des Tessins ihre grosse ökologische Bedeutung beibehält. Ausserdem werden Forschungsprojekte unterstützt, die darauf abzielen, das Wissen über die lokale Flora und Fauna zu verbessern, um sie besser schützen zu können.
Wasser, Gletscher und Klimawandel
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Wasser, Gletscher und Klimawandel
Die Gletscher sind ein zuverlässiger und sichtbarer Indikator für das Klima und seine Veränderungen. Sie sind nicht nur eines der Wahrzeichen der Alpen, sondern auch eine wichtige Wasserressource für Europa und viele Regionen weltweit.
Aufgrund des Klimawandels haben die Alpengletscher seit 1850 etwa 60 % ihres Volumens verloren und die Schmelzrate nimmt überall zu, auch am Adula-Gletscher.



Wasser ist ein Allgemeingut und ist als grundlegendes Element zur Sicherung der Existenz aller Lebensformen auf dem Planeten anerkannt. Die Alpen und Gebirgszüge im Allgemeinen sind echte Wasserreservoirs, die für die Versorgung der Gebiete im Tal und im Flachland sehr wichtig sind. Dank ihrer Morphologie und Topographie sind die Niederschläge und Wassermengen in den Bergen in der Regel höher als im Flachland. Darüber hinaus haben die Berge oft Gletscher und Schneefelder im Bereich ihrer Gipfel, die das ganze Jahr über immense Wassermengen abgeben können.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur in den Alpen ist in den letzten 140 Jahren um mehr als 2 °C gestiegen. Dies führt zu schwerwiegenden Auswirkungen und Störungen der Wasserkreisläufe in den Gebirgsregionen mit oft schwer vorhersehbaren Folgen für die gesamte Alpenlandschaft. Allgemein wird bis 2050 ein Verlust von 75 % der Gletscherfläche in der Schweiz im Vergleich zur heutigen Situation erwartet. Und die Geschwindigkeit dieses Rückzugs ist beispiellos.
Eine aktuelle Studie, die alle ca. 220’000 Gletscher weltweit mit Ausnahme der Gletscher in Grönland und der Antarktis untersuchte, bestätigte diesen negativen Trend. Sie zeigte, dass die untersuchten Gletscher zwischen 2000 und 2019 jedes Jahr so viel Eis verloren haben, dass die gesamte Fläche der Schweiz unter sechs Meter Wasser stehen würde!
Dötra, historischer Hintergrund und Wasserkraft
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Dötra, historischer Hintergrund und Wasserkraft
Das Lucomagno-Gebiet zeichnet sich durch eine aussergewöhnliche Natur aus. Es gehört zum Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder von nationaler Bedeutung der Schweiz und bildet zusammen mit Dötra das grösste Moorgebiet südlich der Alpen, dessen Lebensraumvielfalt eng mit dem Wasser verbunden ist.
Auch hier kann das Thema Wasser aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden: von der Energiegewinnung mit dem Luzzone-Staudamm bis zum Klimawandel anhand des Adula-Gletschers.



Die Präsenz von Magerwiesen zusammen mit Feuchtgebieten ist eines der Hauptmerkmale, die Dötra so interessant und vielfältig machen. Darüber hinaus gibt es viele andere Umgebungen: Tannen- und Zirbenwälder, Megaforbien, Hecken, Erlenwälder, Wacholder- und Rhododendronmoore, Teiche. Es besitzt ein ökologisch sehr wichtiges Mosaik, das eine ebenso reiche, national bekannte Fauna beherbergt. In der Vergangenheit stand Dötra jedoch im Mittelpunkt eines Hotel- und Skiliftprojekts mit insgesamt rund 15 km Pisten und einer Kapazität für 5’000 Gäste. Nach langen Verhandlungen, die von den 1960er bis in die 1990er Jahre hinzogen, wurde das Projekt schliesslich aufgegeben, so dass sich Dötra auch heute noch als naturalistisches Kleinod präsentiert.
Von der Umgebung Dötras aus sind der Adula-Gletscher und das Wasserkraftwerk Luzzone zu sehen. Während die Gletscher im nächsten Kapitel näher behandelt werden, lohnt es sich, ein paar Gedanken zur Wasserkraft zu äussern. Im Tessin gibt es etwa dreissig Wasserkraftwerke, und die Energieproduktion aus dieser Quelle stellt einen grossen Teil der Produktion des Kantons dar. Für den Kanton Tessin stellt die Geschichte der Wasserkraft auch eine Abfolge von politischen, kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Entscheidungen mit grosser Bedeutung dar.
Wir sind uns bewusst, dass es nicht einfach ist, die ökologischen Folgen der Wasserkraftnutzung in wenigen Zeilen darzustellen, wir können aber das Thema folgendermassen zusammenfassen: Während sie einerseits erneuerbare und saubere Energie liefert, ohne Treibhausgase zu emittieren, entzieht sie andererseits der Umwelt, wenn sie übermässig genutzt wird, eine wesentliche Lebensgrundlage. Es lohnt sich also die Frage zu stellen: Wie könnten sich Wasserkraftnutzung und Wasserversorgung mit dem Klimawandel verändern?